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Kanalspülung: Gemeinde empfiehlt, Funktionstüchtigkeit von Dachentlüftung, Rückstausicherung und Revisionsschacht zu überprüfen

Derzeit findet die jährliche Hochdruckreinigung der Kanalisation in der Gemeinde Rastede statt. Falls die Be- und Entlüftung von häuslichen Schmutzwasserleitungen nicht ordnungsgemäß funktioniert, kann es im Zusammenhang mit der Kanalspülung zu Problemen mit den sanitären Anlagen kommen. Deshalb empfiehlt die Gemeinde Rastede dringend, die Funktionstüchtigkeit von Dachentlüftung, Rückstausicherung und Revisionsschacht regelmäßig zu überprüfen.

Ein rund 100 Kilometer langes Schmutzwasserkanalnetz nimmt das auf den Grundstücken anfallende Abwasser auf und leitet es zur Kläranlage am Hasenbült. Die in Abwässern enthalten, zum Teil schlammigen und festen Stoffe können sich in den Kanälen absetzen und dort zu Störungen führen. Um einen reibungslosen Betrieb der Entwässerung zu gewährleisten, sind daher regelmäßige Kanalreinigungen erforderlich.

Diese Reinigung erfolgt durch ein Hochdruckspülverfahren. „Dazu wird von einem Spülwagen aus ein Schlauch mit einer Reinigungsdüse über einen Schacht in der Straße in den Hauptkanal geführt“, erläutert Jörn Rabius vom Fachbereich Tiefbau und Verkehr bei der Gemeinde Rastede. Durch Wasserdruck wird der Schlauch dann bis zum nächsten Schacht vorangetrieben. Dort angekommen, zieht eine Motorwinde den Schlauch zurück. „Bei diesem Vorgang werden im Kanal befindliche Ablagerungen gelöst, herausgespült und vom Spülwagen aufgenommen“, so Rabius.

Nebeneffekt dieses Verfahrens: Vor der Reinigungsdüse des Schlauchs entsteht ein Unterdruck, dahinter ein Überdruck. Der Druckausgleich erfolgt über die Schächte in der Straße, wirkt sich zum Teil aber auch auf die angeschlossenen Hausanschlussleitungen aus. Bei Letzteren gleicht sich der Druck im Normalfall dann über den Revisionsschacht auf dem Grundstück sowie über die Lüftungsleitungen der Hausinstallationen (Dachentlüftung) aus.

„Der Revisionsschacht sollte in jedem Fall zugänglich und nicht überpflastert sein“, sagt Rabius. Ist während der Kanalspülung im Haus ein Rauschen zu hören, deutet dies darauf hin, dass die Lüftungsleitungen ordnungsgemäß funktionieren.

Kann der beim Spülvorgang auftretende Unterdruck im Grundstücksanschlusskanal allerdings nicht über die Belüftung ausgeglichen werden, kommt es vor, dass das Wasser aus dem Siphon (Geruchsverschluss) herausgesaugt wird. In der Folge kann Luft aus der Kanalisation ungehindert in die Wohnung strömen und es tritt ein unangenehmer Geruch auf. „Um den Siphon wieder zu schließen, genügt es, Wasser in die Abläufe von Waschbecken und Dusche laufen zu lassen beziehungsweise die Toilettenspülung zu betätigen“, erklärt Rabius. Dennoch empfiehlt sich eine Überprüfung der Hausinstallation. Möglicherweise sind betroffene Becken, Toiletten oder Duschen nicht korrekt an die Be- und Entlüftung angeschlossen.

Kann andererseits der beim Spülvorgang auftretende Überdruck im Grundstücksanschlusskanal nicht über die Entlüftung ausgeglichen werden, kommt es vor, dass das Wasser aus dem Siphon nach oben drückt. Aus Waschbecken, Toilette oder Dusche tritt dann Wasser aus. Ist das austretende Wasser verschmutzt, hatten sich in der häuslichen Abwasseranlage offensichtlich bereits Ablagerungen angesammelt. Normalerweise sollte dies nicht der Fall sein. Solche Probleme sind Anzeichen dafür, dass das System auf dem Grundstück eine Engstelle durch Ablagerungen hat, defekt ist oder betroffene Becken, Toiletten oder Duschen nicht an die Be- und Entlüftung angeschlossen sind. In jedem Fall ist eine fachmännische Überprüfung der Hausinstallation ratsam.

Sofern nicht bereits vorhanden, empfiehlt sich – auch angesichts zunehmender  Starkregenereignisse – der Einbau einer schnell reagierenden Rückstausicherung. Diese können Hausbesitzer davor bewahren, dass Abwasser in Kellern oder Souterrains aus Bodenabläufen, Toiletten oder Duschen tritt. Die Funktionssicherheit solcher Rückstauklappen sollte ebenfalls regelmäßig überprüft werden.

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