Acht Feuerwehrkameraden aus der Gemeinde Rastede sind am Mittwoch für ihren Einsatz während des Winterhochwassers 2023/2024 ausgezeichnet worden. Die Niedersächsische Landesregierung hatte zu diesem Anlass eigens die Hochwasser-Ehrennadel 2023 gestiftet.
Rastedes Bürgermeister Lars Krause, der die Ehrung zusammen mit Gemeindebrandmeister Ingo Riediger vornahm, erinnerte sich noch gut an die dramatische Lage, von der unter anderem Stadt und Landkreis Oldenburg betroffen waren: „Der Bümmersteder Friedhof und das Wasserwerk in Sandkrug waren akut bedroht, aber auch ein Kollege, der in Hundsmühlen wohnt, machte sich Sorgen um sein Hab und Gut.“
Im Dezember 2023 war mit durchschnittlich 155 Litern Regen pro Quadratmeter landesweit doppelt so viel Niederschlag gefallen wie in dieser Jahreszeit üblich. Weil die intensiven Regenfälle über Wochen anhielten, waren die Böden bald gesättigt und konnten kein weiteres Wasser mehr aufnehmen. Regenrückhaltebecken erreichten ihre Kapazitätsgrenzen, Flusspegel stiegen, das Wasser trat vielerorts über die Ufer und überflutete angrenzende Flächen.
In Oldenburg waren in dieser Zeit durchschnittlich mehr als 150 Kräfte im Einsatz gegen das Hochwasser, zu Spitzenzeiten sogar mehr als 250. Mit dabei: acht Kameraden aus verschiedenen Ortsfeuerwehren der Gemeinde Rastede. Sie halfen unter anderem beim Errichten eines mobilen Deiches am Bümmersteder Friedhof, trugen mit Hilfe von Drohnen zur Lageerkundung aus der Luft bei und sicherten gefährdete Bereiche mit Sandsäcken ab. Malte Höhne von der Ortsfeuerwehr Ipwege-Wahnbek berichtete während der Feierstunde im Rasteder Rathaus: „Die Sandsäcke wurden kontinuierlich von einem Lager auf dem Fliegerhorst angeliefert und meist dauerte es keine fünf Minuten, dann waren die komplett abgeladen.“ Rund 95.000 Sandsäcke kamen während der Hochwasserlage in Oldenburg zum Einsatz.
Neben Höhne waren von der Einheit Ipwege-Wahnbek auch Thomas Wucke, Kilian Topp und Hendrik Wiemken im Einsatz gegen das Hochwasser in der Nachbarstadt. Von der Ortsfeuerwehr Rastede waren Tom Enge und Torben Wefer dabei, aus Hahn die Kameraden Philipp Ahting und Kay-Christian Stöfer, der damals noch bei der Wehr in Spohle aktiv war.
Philipp Ahting sind auch die besorgten Anlieger in Erinnerung geblieben, die er und andere Drohnenpiloten getroffen haben, während sie die Pegelstände und Abläufe aus der Luft kontrollierten: „Mehr als 800 Betroffene sind ja vorsorglich angesprochen worden für den Fall, dass eine Evakuierung erforderlich wird – die wurden natürlich auch immer nervöser.“ Kay-Christian Stöfer und Torben Wefer wussten außerdem von den schwierigen Bedingungen durch die frostigen Temperaturen zu berichten, wenn eingesetzte Folien aufgrund der Kälte rissen oder Wasser in Schläuchen gefror.
„Es waren für die Einsatzkräfte enorm anstrengende Tage“, betonte auch Gemeindebrandmeister Ingo Riediger und schloss sich dem herzlichen Dank und der großen Anerkennung an, die auch Bürgermeister Lars Krause gegenüber den Kameraden zum Ausdruck brachte.