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„Schokofahrt“ macht Rast in Rastede: KGS und Schule am Voßbarg unterstützen Gruppe aus Winsen

Ausgeruht und gestärkt hat sich eine Delegation von der Integrierten Gesamtschule (IGS) Winsen-Roydorf am Mittwoch von Rastede aus auf den Weg gemacht, um die letzten Etappen ihrer außergewöhnlichen Reise zu absolvieren. „Schokofahrt“ nennt sich die Aktion, bei der die Gruppe aus dem Landkreis Harburg insgesamt zwei Wochen lang mit dem Fahrrad unterwegs war.

Auf ihren Drahteseln hat die Gruppe etwa 280 Kilogramm Schokolade geladen, und die ist nicht nur „Bio“ und „Fairtrade“, sondern auch emissionsfrei transportiert. Schon der Kakao legt seinen Weg aus der Karibik nach Europa ausschließlich mithilfe von Windkraft zurück, nämlich per Segelschiff. Nachdem daraus in einer Manufaktur in Amsterdam leckere Schokolade wurde, stellt sich die Frage, wie diese klimaneutral zu den Händlern gelangt. Und da kommen die „Schokofahrten“ ins Spiel, an denen sich mit der IGS Winsen-Roydorf nun erstmals auch eine Schule beteiligt hat.

Die Aktion bildet ein Projekt innerhalb des Schulfachs „Verantwortung als Herausforderung“, in dessen Rahmen sich der 8. Jahrgang der IGS mit den Themen Klimaschutz und Klimagerechtigkeit beschäftigt. „Wir fürs Klima – als KlimabotschafterIn unterwegs“ hat die Schule das Vorhaben überschrieben.

Rund 450 Kilometer liegen zwischen Winsen an der Luhe und der niederländischen Hauptstadt Amsterdam. Aufgeteilt in zwei Gruppen für Hin- und Rückweg und mit Zwischenstopps etwa alle 70 Kilometer haben sich insgesamt 42 Jugendliche zusammen mit zwei Lehrkräften und zwei Unterstützern des Vereins „Buchholz fährt Rad“ dieser Herausforderung gestellt. An den Etappenzielen brauchte die Gruppe zumindest ein Nachtlager und fragte im Vorfeld bei den Kommunen an, ob sie Turnhallen, Schulen oder ähnliche Unterkünfte zur Verfügung stellen könnten.

Neben dem Aspekt des Klimaschutzes bedeutet die Fahrt aber auch eine ganz persönliche Herausforderung für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer – an der sie enorm wachsen können. Das hat Wiebke Post, die die Fahrt für die IGS Winsen-Roydorf organisiert, während des Projekts immer wieder festgestellt: „Die körperliche Anstrengung, jeden Tag rund 70 Kilometer mit dem Fahrrad zu fahren, ist das eine“, so die Lehrerin. „Aber viel entscheidender ist der Kopf, wenn ich nach einer Fahrt durch starken Regen klatschnass und durchgefroren bin oder von einer Fahrradpanne zurückgeworfen werde – dann eben nicht aufzugeben und sich abholen zu lassen, sondern weiterzumachen.“

Rastede bildete nun einen der letzten Zwischenhalte. Am Dienstagabend trafen die 21 Jugendlichen und ihre vier erwachsenen Begleiter am Standort Feldbreite der Kooperativen Gesamtschule (KGS) ein. Empfangen wurden sie dort von den Lehrerinnen Saskia Duin-Lay und Hildegard Varelmann sowie 17 der Schülerinnen und Schüler, die kürzlich an dem „Herausforderungsprojekt“ der KGS für den neunten Jahrgang teilgenommen hatten. Die Erfahrungen mit dem jeweiligen Projekt, bei denen es einige Parallelen gab, sollten dann auch Gesprächsthema sein, als sich die Jugendlichen untereinander näher kennenlernten. Bevor es für die Gäste in die Schlafsäcke ging, gab es noch eine Stärkung: Die KGS-Schülerfirma „Fruchtinsel“ hatte belegte Brötchen und Kakao vorbereitet.

Am nächsten Morgen ging es für die Gruppe aus Winsen weiter – zunächst allerdings nur rund anderthalb Kilometer bis zur Schule Am Voßbarg. Dort warteten Schulleiter Johannes Krumnow, Lehrerin Elis Ritterbeeks und sieben Schülerinnen und Schüler des fünften und siebten Jahrgangs bereits mit dem Frühstück. Auch hier fanden sich schnell Parallelen zwischen den Jugendlichen, war die Schule am Voßbarg doch erst vergangene Woche auf die niederländische Insel Ameland gereist und dort ebenfalls viel auf Fahrrädern unterwegs. Auch Rastedes Bürgermeister Lars Krause nutzte die Gelegenheit, die Gäste in der Gemeinde willkommen zu heißen, sich anerkennend über ihren Einsatz für das Klima sowie ihr Durchhaltevermögen zu äußern und ihnen für die Weiterfahrt alles Gute zu wünschen. „Als ich davon erfuhr, dass die Gruppe Rastede für einen Zwischenhalt ausgewählt hat, wollte ich diese tolle Aktion gerne unterstützen“, so Krause. In Zusammenarbeit mit den beiden Rasteder Schulen sei es dann gelungen, neben der Unterkunft auch die Verpflegung für die Gruppe anbieten zu können.

„Wir wurden hier ganz toll empfangen“, freute sich Wiebke Post, und dankte allen Beteiligten in Rastede herzlich. Dann ging es für die Gruppe weiter in Richtung Westen, genauer gesagt nach Bremen, wo sie das „Orchester des Wandels“ mit Schokolade beliefern. Für Freitag ist die Rückkehr nach Winsen vorgesehen, wo ein großer Empfang auf dem Schlossplatz vorgesehen ist.

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