In diesem Jahr können mehr Straßen in der Gemeinde Rastede instandgesetzt werden, als zunächst angenommen. Möglich wird das durch Einsparungen bei den bisherigen Maßnahmen im Rahmen des so genannten Deckenprogramms. Dieses wird nun kurzerhand erweitert, zudem wächst der Etat für die laufende Unterhaltung von Straßen und Wegen.
Rückblick: Seit Juli werden insgesamt 15 Gemeindestraßen im Zuge des diesjährigen Deckenprogramms ausgebessert. Die Kosten dafür fielen gut 130.000 Euro geringer aus als auf Grundlage der Vorjahreswerte geschätzt. Ursache für die günstigeren Angebote waren unter anderem die zwischenzeitlich deutlich niedrigeren Ölpreise. „Dadurch haben sich auch die Herstellungskosten für das aus Erdöl gewonnene Bitumen deutlich verringert, das bei den Arbeiten verwendet wird“, erklärt Gemeindesprecher Ralf Kobbe.
Ein Teil der dadurch eingesparten Mittel kommt nun der Instandsetzung von fünf Straßen zugute, die nachträglich in das Deckenprogramm 2020 aufgenommen werden. So werden auf dem Mollberger Weg in Nethen die stellenweise vorhandenen Risse durch eine partielle Oberflächenbehandlung ausgebessert. „Dabei wird ein bitumenhaltiges Bindemittel auf die Straße gespritzt, dann Splitt darüber gestreut und angewalzt“, berichtet Jörn Rabius vom Fachbereich Bauen und Verkehr der Gemeinde Rastede. Dasselbe Verfahren kommt für die Straßen Am Eichenwall in Liethe und Haarenkamp in Leuchtenburg zum Einsatz. Zuvor werden dort Unebenheiten durch das Auftragen einer dünnen Asphaltdeckschicht ausgeglichen. Ein solcher Ausgleich erfolgt auch auf der Ringstraße im Bereich der Abzweigung Am Hornkamp in Barghorn. Dort wird außerdem eine vollflächige Oberflächenbehandlung vorgenommen. Zu guter Letzt soll der bisher geschotterte Teil der Osterbergstraße in Loy mit einer so genannten Tränkdecke versehen werden. „Dabei wird zunächst die vorhandene Schottertragschicht planiert und mit einem bituminösen Bindemittel getränkt“, so Rabius, „anschließend wird Splitt aufgebracht und angewalzt.“ Durch diese Maßnahme verspricht sich die Gemeinde einen geringeren Unterhaltungsaufwand für die Straße. Bisher muss der Baubetriebshof regelmäßig Schlaglöcher in diesem Bereich schließen. Darüber hinaus wird es gerade im Sommer zu weniger Staubentwicklung kommen, außerdem verdrecken die umliegenden Flächen und Straßenabläufe weniger.
Die Gesamtkosten für die Erweiterung des Deckenprogramms belaufen sich auf etwas mehr als 50.000 Euro. Doch auch die übrigen rund 80.000 Euro kommen Straßen und Wegen in der Gemeinde zugute, da die Mittel für deren laufende Unterhaltung um diesen Betrag aufgestockt werden. „Der Etat für kleinere Reparaturen und Instandhaltungsmaßnahmen im Straßenbau ist in diesem Jahr bereits fast aufgebraucht“, berichtet Rabius. Denn im ersten Halbjahr 2020 seien deutlich mehr Arbeiten angefallen, als üblich. Als Beispiele für solch einen unvorhergesehenen Handlungsbedarf nennt er die Nelkenstraße, Lilienstraße und Rosenstraße in Hahn-Lehmden.