Kontakt:
Evelyn Brudler
Rathaus – Raum 211
Telefon: (04402) 920 180
E-Mail: brudler@rastede.de

Klimaschutzmanagement
Das Klimaschutzmanagement in der Gemeinde Rastede startet mit einer 2-jährigen Förderphase zur Erstellung eines integrierten Klimaschutzkonzepts. Hier erfahren Sie mehr dazu.
Die Gemeinde Rastede hat zum 1. Februar 2022, unterstützt durch Fördermittel des Bundes, eine Stelle für Klimaschutzmanagement für zunächst 2 Jahre geschaffen.
Bis zum Juli 2023 hat die Klimaschutzmanagerin die Aufgabe, ein integriertes Klimaschutzkonzept (IKSK) in Zusammenarbeit mit der Verwaltung, den Bürger*innen, der lokalen Wirtschaft und den verschiedenen Interessensgruppen zu erarbeiten, um eine strategische Entscheidungsgrundlage und Planungshilfe für zukünftige Klimaschutzaktivitäten zu schaffen. Erste Maßnahmenumsetzungen aus dem Maßnahmenkatalog des IKSK folgen im vierten Halbjahr der Förderperiode.
Alle energiebenötigenden Teilbereiche des öffentlichen und privaten Lebens sollen für das IKSK untersucht werden und gemeinsam Umsetzungsschritte für eine zukünftige Klimaneutralität erörtert und geplant werden.
Integriert bedeutet dabei, dass die Zusammenhänge von technischen Lösungen zur Energieeinsparung und einem zu reduzierenden CO2-Ausstoß mit wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Ansprüchen gemeinsam gedacht und mit möglichst vielen Interessensgruppen besprochen werden.
Die Öffentlichkeit, die Unternehmen und die Verwaltung werden in Form von Workshops, Informationsveranstaltungen, Fachgesprächen, Begehungen und vielen anderen Formaten eingeladen sein, Wünsche, Bedarfe und Lösungen gemeinsam mit der Klimaschutzmanagerin zu erarbeiten. Die gefundenen Lösungen und Planungen werden im Maßnahmenkatalog niedergelegt. Der Maßnahmenkatalog wird zur Planungsgrundlage der nächsten Jahre.
Eine umfassende Datenerhebung startet zeitnah im Frühjahr 2022. Für die kommunalen Gebäude liegen bereits detaillierte Energiebilanzen der vergangenen Jahre vor – diese Daten müssen nun in eine Bilanzierungssoftware übertragen werden. Der Start für die Arbeiten zum Maßnahmenkatalog ist für den Sommer 2022 geplant und wird ggf. bis in den Winter 2022/23 andauern. Nachfolgende Graphik gibt einen Überblick zu den geplanten Zeiträumen der einzelnen Arbeitsphasen zur Erstellung des integrierten Klimaschutzkonzepts (IKSK). Vorgegeben ist der Termin für die Einreichung des Gesamtberichts an den Fördermittelgeber. Dieser liegt 18 Monate nach Beginn der Arbeiten zum IKSK, – demzufolge Ende Juli 2023.
Das integrierte Klimaschutzkonzept wird am Ende mehrere Bereiche umfassen. Hierzu zählen
- eine weitreichende Bilanzierung der Energieverbräuche, der Treibhausgasemissionen und der energieerzeugenden Anlagen auf kommunalem Gebiet,
- ein Kapitel zu Potentialen der Energieeinsparung in den einzelnen Sektoren (Verkehr, Gebäude, Gewerbe/Handel/Dienstleistung) sowie dem Potential der Erzeugung von erneuerbarer Energie,
- eine Szenarien-Darstellung, mit welchen Schritten welche Einsparungsziele erreicht werden können. Ziel ist die Ausweisung eines Klimaschutz-Szenarios, das zur Klimaneutralität 2040 (Ratsbeschluss) führt,
- die Ergebnisse des Beteiligungsprozesses in Form des Maßnahmenkatalogs für kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen (bis 3 Jahre, von 3 bis 7 Jahren, über 7 Jahre hinausreichend)
- und eine Verstetigungsstrategie für ein fortgesetztes Klimaschutzmanagement
Für die aufgezeigten Arbeitspakete steht der Gemeinde und der Klimaschutzmanagerin eine externe Beratungsfirma mit langjähriger Erfahrung im Bereich des Klimaschutzes zur Seite.
Die Klimaschutzmanagerin erstellt das integrierte Klimaschutzkonzept mit seinen kurz-, mittel- und langfristigen Maßnahmen und reicht dieses zur Beratung über den Klima- und Umweltausschuss an den Rat. Eine Annahme des integrierten Klimaschutzkonzepts durch den Rat ist Voraussetzung, damit dieses bis zum 31. Juli 2023 an den Fördermittelgeber eingereicht werden kann (Fristsetzung) und ein Folgeförderantrag zur Unterstützung der Klimaschutzarbeit ab dem 1. Februar 2024, zeitnah gestellt werden kann.
Darüber hinaus werden gemeinsam mit der Verwaltung ab August 2023 erste Maßnahmen aus dem Maßnahmenkatalog des integrierten Klimaschutzkonzepts in die Umsetzung gebracht.

Beteiligungsprozess
Vielfältige Erfahrungen, Kenntnisse und Ideen sind eine Bereicherung auf dem Weg zum Klimaschutzkonzept. Hier können Sie sich über den Prozess informieren und sich einbringen.
Bis zum 20. März 2023 bietet die Gemeinde Rastede eine Online-Ideenkarte an. Die funktioniert ähnlich wie andere Online-Straßenkarten, nur dass nach dem Setzen eines Ortspunktes eine Idee oder ein Wunsch eingetragen werden kann. Die dort eingebrachten Ideen werden in der gleichen Weise gesichtet und aufgenommen, wie die bisherigen Beiträge im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung. Eine persönliche Rückmeldung auf die Einträge ist nicht vorgesehen.
Erreichbar ist die Online-Ideenkarte „Rastede für Klimaschutz“ unter www.ideenkarte.de/rastede
Der Jugendworkshop ist aufgrund der geringen Resonanz von lediglich 4 Anmeldungen abgesagt worden. Die angemeldeten Jugendlichen werden im Januar 2023 zu einem Austausch mit der Klimaschutzmanagerin in das Rathaus eingeladen.
Im Sommer wurden die Arbeiten für die Energie- und Treibhausgasbilanz abgeschlossen und die Ergebnisse in Auszügen der Öffentlichkeit vorgestellt. „Das ist ein umfängliches Datenpaket. Die Zahlen für das Vor-Corona-Jahr 2019 zeigen, dass über 80 % der Treibhausgasemissionen (ohne den Bereich der Landwirtschaft) im Bereich Verkehr und der privaten Haushalte zu verorten sind. Etwa 1 % entfällt auf die Liegenschaften der Gemeinde. Erweitert man die 2019er Bilanz von 203.000 t CO2equ. um die Emissionen in der Landwirtschaft (37.000 t CO2equ) liegt die jährliche Pro-Kopf-Emission bei 10,5 t CO2equ. Zielwert für eine bilanzielle Klimaneutralität ist eine durchschnittliche Pro-Kopf-Emission von unter 1 t CO2equ.“, so die Klimaschutzmanagerin der Gemeinde, Frau Evelyn Brudler.
Die Daten der Energie- und Treibhausgasbilanz im Detail
An der Auftaktveranstaltung „Klimaneutrales Rastede: Wie wollen wir leben?“ Ende August nahmen mehr als siebzig Rastederinnen und Rasteder teil. Hier konnten Interessierte unter anderem ihre Ideen und Perspektiven zu den Themen Mobilität, Wohnen, Wirtschaften sowie Leben & Konsum zusammentragen.