Mit einer regelrechten Welle an Praktikanten hat es Olaf zur Loye derzeit zu tun: Der Leiter der Rasteder Schwimmbäder und seine Kollegen zeigen derzeit gleich drei Jugendlichen, worin ihre alltäglichen Arbeitsabläufe bestehen. Am Donnerstag kommen im Rahmen des „Zukunftstages“ sogar noch fünf wissbegierige Schüler hinzu. Und auch wenn diese Konzentration wohl einmalig ist in der Geschichte der Rasteder Bäder, freut sich zur Loye außerordentlich über das Interesse der jungen Leute am Beruf des Fachangestellten für Bäderbetriebe.
Drei Schülerpraktikanten von verschiedenen Einrichtungen innerhalb desselben Zeitraums – „das ist wirklich außergewöhnlich“, sagt zur Loye. Unglücklich ist er über diesen Andrang aber keineswegs: „Wir nehmen sehr gerne Praktikanten auf“, erklärt der Schwimmmeister, denn auch seine Branche sei vom viel beklagten Fachkräftemangel stark betroffen. „Da ist es nur positiv, wenn sich junge Menschen ein genaues Bild von dem Beruf machen und sich anschließend vielleicht bewusst für eine Ausbildung bei uns entscheiden“, sagt zur Loye.
Das beste Beispiel für eine solche Entwicklung bildet Florian Winkel. Der heute 19-Jährige hat früher zunächst im Rahmen des „Zukunftstags“ in den Arbeitsalltag des Rasteder Bäderbetriebs hineingeschnuppert. Später folgte ein mehrwöchiges Schulpraktikum und schließlich traf er die Entscheidung, sich um eine Ausbildung zu bewerben. Mit Erfolg. Der junge Mann aus Rastede steht inzwischen kurz vor seinem Abschluss.
Devin Klarmann und Tom Meyer können sich sehr gut vorstellen, einmal in die Fußstapfen des Auszubildenden zu treten. Die beiden 15-Jährigen absolvieren derzeit ihr Praktikum im Rasteder Bad. Devin ist Neuntklässler der Schule „Am Voßbarg“ in Rastede, Tom besucht die achte Klasse an der Oberschule Wiefelstede. Komplettiert wird das aktuelle Praktikanten-Trio von einer ebenfalls 15-jährigen Schülerin der Kooperativen Gesamtschule (KGS) Rastede, die nicht namentlich genannt werden möchte. Zwar macht ihr das Praktikum großen Spaß, für die unterschiedlichen Aufgaben des Berufs kann sie sich aber nicht so uneingeschränkt begeistern wie ihre männlichen Mitstreiter: „Der Kontakt zu den Badegästen ist toll, aber im Keller die Pumpen zu reinigen wäre weniger mein Fall“, erklärt die Neuntklässlerin.
Aber auch für diese Erkenntnis ist ein Praktikum schließlich da, meint zur Loye: „Viele sehen uns ja nur als Aufpasser am Beckenrand stehen und wissen gar nicht, dass der Beruf viele weitere Facetten hat, von der Bedienung der Technik über die Kontrolle der Wasserqualität bis zum Anbieten verschiedener Kurse.“ Devin und Tom hat der Einblick in den Beruf überzeugt. „Ich bin mit meiner Oma schon früher oft hier schwimmen gewesen“, erklärt Tom, „und habe mich dann irgendwann gefragt, was wohl alles zu den Aufgaben der Badmitarbeiter gehört.“ Devin hingegen wurde von seinem Vater auf die Idee gebracht, sein Praktikum im Schwimmbad zu absolvieren. „Er hat mir erzählt, dass man für den Beruf auch sportlich sein muss – und ich mache sehr gerne Sport“, erklärt der Schüler.
Die Begeisterung der beiden Jungen freut zur Loye. Und sollten ihre Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz einmal auf seinem Tisch landen, haben sie sehr gute Chancen: „Es ist ja ideal, wenn wir die Bewerber schon aus einem Praktikum kennen und wissen, dass es passt.“